• Brandwunden richtig versorgen: Nicht zu kalt abspülen
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    Brandwunden richtig versorgen: Nicht zu kalt abspülen

    Zu diesem Thema berichtet das Fachmagazin der Manfred-Sauer-Stiftung:

    „Entgegen früherer Annahmen ist eine (Unter-) Kühlung durch kaltes Wasser zu vermeiden. Das betroffene und umliegende Gewebe kann durch große Kälte über einen langen Zeitraum ebenso viel Schaden nehmen, wie durch die Verletzung an sich. Vor allem bei großflächigen Verbrennungen oder Verbrühungen muss eine Unterkühlung unbedingt vermieden werden, da der zusätzliche Stress für den Organismus ein weiteres Risiko für den gesundheitlichen Zustand des Betroffenen darstellen würde.

    Auch ist bei der Erstversorgung, falls möglich, auf eine angepasste Umgebungstemperatur zu achten. Als Faustregel gilt: Wenn es für den Helfer angenehm ist, ist es für den Betroffenen meist zu kalt. Grund hierfür ist, dass (großflächige) Verbrennungen und Verbrühungen den Organismus in einen Schockzustand (hypovolämischen Schock) versetzen, der durch eine niedrige Umgebungstemperatur verschlimmert werden kann.

    Ebenfalls gemieden werden sollten, Kühlpacks oder Verbrennungsgelkompressen. Trockene Verbände kleben und lassen sich nur unter weiteren Verletzung der Haut wieder entfernen.

    Wenn thermischen Verletzungen auftreten, sollte man schnellstmöglich die Hitzequelle entfernen bzw. löschen. Bei Verbrühungen sollte die in Mitleidenschaft gezogene Kleidung entfernt werden, bei Brandwunden wird empfohlen sie am Körper zu belassen, damit beim Ausziehen keine zusätzlichen Verletzungen verursacht werden. Dann behandelt man die betroffene Stelle wenige Minuten mit Wasser, das eine Temperatur von ca. 20 Grad Celsius haben sollte, um zu vermeiden, dass sich die Hitzeschäden weiter ins umliegende Gewebe ausbreiten. Feuchte, locker aufgelegte Kompressen (im Idealfall mit physiologischer Kochsalzlösung auflegen) schützen die Wunde. Größere Brandwunden sollten nur von Fachpersonen versorgt werden; bei großflächigen Verletzungen muss der Notarzt alarmiert werden.*“

    Auch der NDR weist in einem Fachbeitrag darauf hin, das Wasser nicht zu kühl angewendet werden sollte **.

    Dies zeigt einmal mehr auf, das der Empfehlung der DIN EN 15154-01 Notduschen mit temperiertem Wasser zu versorgen Folge geleistet werden sollte.

    *Quelle: https://www.der-querschnitt.de/archive/20353

    **Quelle: http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Was-tun-bei-einer-Verbrennung,verbrennung110.html

     

    Verfasser: Thomas Geier, Geschäftsführung der FSP-Tech GmbH, Essen.